Papier braucht Farbe.
Druckfarben & DRUCKLACKE IM OFFSET- UND DIGITALDRUCK – KURZ ERKLÄRT
Was ist eigentlich Euroskala CMYK, HKS und PANTONE? – DIE Farben im DRUCKPROZESS.
HKS, PAntone oder CMYK? Vierfarbdruck nach EuroskalA und Sonderfarben im Druck.
Für den klassischen Vierfarb-Offsetdruck arbeiten wir mit den Farben Cyan, Magenta, Yellow und Key (=Schwarz als "Schlüsselfarbe" für die Kontrast-Unterstützung und für Textelemente), wie Sie diese auch aus ihrem Büro- oder vom Heimgebrauch kennen.
Alternativ oder zusätzlich kann mit sogenannten Sonderfarben (Schmuckfarben) gearbeitet werden. Diese sind durch eine Farbnummer fest definiert und zeichnen sich meist durch eine höhere Farbbrillanz und eine bessere Reproduzierbarkeit aus. Oft werden diese Farben als "Hausfarbe" für Geschäftspapiere oder als fünfte Farbe ergänzend zum CMYK-Druck verwendet.
Im Digitaldruck (Laserdruck) wird ausschließlich im CMYK-Farbmodus gedruckt. Beim Drucken mit Tinte (LFP / Large-Format-Printing) kann zusätzlich mit Light-Cyan, Light-Magenta, Weiß und Glanzlack gearbeitet werden.
Unsere Sonderfarbsysteme im Offsetdruck.
- HKS K (Bilderdruckpapiere)
- HKS N (Naturpapiere)
- Pantone coated (gestrichene Papiere)
- Pantone uncoated (ungestrichene Papiere)
Weitere Farbsysteme.
Natürlich gibt es noch viele weitere Farbsysteme wie zum Beispiel das RAL-System, das häufig in der Industrie oder bei Schauwerbegestaltern (Folienfarben) verwendet wird. Diese können aber im Druck nicht angewandt werden und müssen über Farbtabellen oder Algorithmen in CMYK, HKS oder Pantone umgerechnet werden.
Dabei entstehen in der Regel sichtbare Farbverschiebungen. Eine optische Kontrolle mit einem Farbfächer, einem zertifizierten Farbproof oder sogar einem Andruck ist oft unumgänglich.
Farbe richtig sehen - das Prinzip verstehen.
Zur Ergänzung noch kurz ein bisschen Physik. Um Farbe zu sehen brauchen wir Menschen "Licht und Augen". Beides sind leider keine Konstanten, sondern von "Mensch zu Mensch" und von "Ort zu Ort" unterschiedlich.
So kann das gleiche, farbige Objekt unter verschiedenen Lichtquellen ganz unterschiedlich wirken. Deshalb wird in vielen Bereichen wie zum Beispiel im Handel, in der Gastronomie oder in Möbelhäusern ganz bewusst mit Licht gearbeitet. Ähnlich verhält es sich bei Druckerzeugnissen, wobei wir mit unseren nicht stationären Produkten keinen Einfluss auf die Lichtquelle des Endkunden nehmen können. Ein Druckprodukt kann an einem typischen Büroarbeitsplatz (Beleuchtung mit Leuchtstoffröhren) farblich anders wirken als zum Beispiel an einem Fensterarbeitsplatz bei Tageslicht.
Ebenso empfindet jeder Mensch Farben anders. Was dem Einen "zu rot" erscheint kann für jemand anderes "genau richtig" sein. Das hängt zum Beispiel mit der jeweiligen persönlichen Erfahrung/Einstellung und dem anatomischen Aufbau des Auges (Stäbchen und Zapfen) zusammen.
Auch die Ausgabegeräte wie Bildschirme oder Displays liefern unterschiedliche Ergebnisse, wenn diese nicht speziell kalibriert werden. Vergleichen Sie doch mal ein Foto im direkten Vergleich auf unterschiedlichen Bildschirmen. Die Darstellung ist oft in Farbe, Helligkeit und Schärfe deutlich unterschiedlich.
Deshalb investieren wir viel Zeit, Geld und Know-How in die richtige Technik und arbeiten permanent daran Standards zu definieren und diese zu halten. Ein wichtiges Instrument im Bereich Qualitätsmanagement ist unsere dauerhafte Selbstkontrolle mit dem System LivingPSO.
FACHbegriffe AUS DER WELT DER DRUCKFARBEN – GANZ kurz erklärt... Alles klar?
Leider passiert es nicht selten, dass wir unsere Kunden mit unserem Fach-Chinesisch konfrontieren müssen, um eine eindeutige Auftragsbeschreibung zu gewährleisten. Damit wir uns noch besser verstehen, wollen wir Ihnen hier einige Begriffe und Floskeln kurz erklären. Natürlich können Sie uns auch jederzeit dazu ansprechen.
4/0- oder 4/4-farbiger Druck?
Die Zahlen vor und hinter dem Schrägstrich (/) erklärt die Anzahl der Farben auf der Vorder- und der Rückseite des Druckbogens. Ein 4/0-farbiger Druck ist also ein nur einseitig bedruckter Bogen. Beim 4/4-Farbdruck wird auch die Rückseite bedruckt.
Die Zahlen variieren mit der Anzahl der Druckfarben. Bei einer Vier (4) ist von einem CMYK-Farbdruck nach Euroskala auszugehen. Bei höheren oder niedrigeren Zahlen können es auch Sonderfarben oder Lacke sein, wobei die Zahl Eins (1) oft Schwarz bedeutet. Dies wird aber immer extra in der Auftragsbeschreibung angeben, zum Beispiel 2/1-farbig HKS 44, HKS 8 / Schwarz.
Drucklack, Spotlack, Speziallack?
Damit die Druckfarbe von Druckprodukten bei der späteren Nutzung nicht abscheuern oder verwischen, können die Druckbogen optional vor der Weiterverarbeitung mit Druck- oder Dispersionslack lackiert werden. Der Drucklack ist im Prinzip eine Farbe ohne Farbpigmente und kann als fünfte Farbe in einem Farb- oder Lackwerk der Druckmaschine aufgebracht werden.
Durch das flächendeckende Auftragen nimmt der Lack dem Bedruckstoff (Papier) leider auch die Haptik, da die Oberfläche quasi versiegelt wird. Das ist bei Naturpapieren oder Papieren mit besonderer Haptik oft kontraproduktiv.
Eine Spotlackierung hingegen ist ein partiell aufgebrachter Effekt um optische Highlights zu erzielen. Dabei werden nur einzelne Bestandteile eines Druckobjektes lackiert, so dass sich diese optisch deutlich abheben. Weitere mögliche Sonderlackierungen zur Veredelung von Offsetdrucken sind Glitterlacke, Duftlacke oder Rubbellacke.
LAB, RGB und CMYK – Farbräume im Vergleich.
Digitale Ausgabegeräte wie Monitore oder Displays liefern ausschließlich RGB-Farben (Rot/Grün/Blau). Diese werden heute meist mit LED-Technik durch Licht erzeugt und bieten einen Farbumfang von mehreren Millionen Farben. Alle Farben, die der Mensch sieht, setzen sich aus diesen Grundfarben zusammen.
Im Druck wird mit den Druckfarben (CMYK) leider nur ein wesentlich kleinerer Farbraum erreicht. Deshalb muss der große RGB-Farbraum in den kleineren CMYK-Farbraum korrekt umgerechnet werden. Dabei kommt es in der Regel zu Verlusten und Verschiebungen. Beispiel: Eine am Bildschirm leuchtend grüne Wiese wird durch den CMYK-Farbmodus im Druck eher mattgrün.
Im Vergleich ist der Unterschied der Farbräume deutlich erkennbar. Der Kreis stellt alle wahrnehmbaren Farben (LAB-Farbraum) dar. Der RGB-Farbraum ist schon deutlich kleiner.
Er wird von digitalen Ein- und Ausgabegeräten (Kamera, Bildschirm, Display ...) verwendet. Der druckbare CMYK-Farbraum ist deutlich kleiner. Die Konsequenz: Alle RGB-Farbwerte außerhalb des CMYK-Farbraums müssen für den Druck umgerechnet werden und verändern sich in ihrem Farbton.
Die Sonderfarbpaletten im Vergleich – HKS & PANTONE
Im Vergleich sind die Umfänge der beiden Farbsyteme HKS und Pantone deutlich erkennbar. Der HKS-Farbfächer beinhaltet 88 Basisfarben und die Metallic-Farben Gold und Silber. Im Pantone-Farbsystem werden deutlich mehr Einzelfarben abgebildet.